Corona – Zeit für Erinnerungen
Veröffentlicht am 28.09.2021 in der Kategorie UncategorizedIn den schweren Zeiten von Corona, so fast komplett ohne die sonst gewohnten Füllungen, musste ich in Erinnerungen schwelgen. Auch das tat mal gut. Seit meinem ersten Mal habe ich alles in einem Buch festgehalten. Wirklich alles! Wer, wann, wo, wie oft und auch wie. Liebe Ehefrauen! Wenn ihr wüsstet! Aber, soweit mir bekannt ist, treibt ihr es ebenso. Also einmal etwas frustriert stöberte ich einmal wieder in den Aufzeichnungen und hielt bei einem Thema inne, dass mit Unbehagen und freudiges Schmunzeln zugleich entlockt.
Was war ich doch dämlich! Immer auf der Hut, nicht als läufigstes Weib unter Gottes Himmel verschrien zu werden, musste ich ausgerechnet dieser bescheuerten Idee nachkommen. Ich hätte auch gleich mein Konterfei auf einem Foto an die Rathaustür nageln können… Meine Aufgaben im Amt wurden vielfältiger. Nicht selten standen Außentermine an. Straßeneinweihungen, Baustelleneröffnungen, Geburtstagswünsche, karitative Veranstaltungen. Ich lernte viele Leute kennen. Auf einem Treffen der Wirtschaft waren eine Menge Menschen unterwegs. Zu meinem Glück war ich nur eine unbedeutende Randfigur, konnte in der Masse untertauchen.
„Kati?“, sprach mich jemand an. Die Stimme war mir nicht unbekannt, hatte sie seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Meine Schulkameradin Kerstin stand vor mir, wir hatten uns beide sofort wiedererkannt. Außer ein paar Falten und Spuren des täglichen Gebrauches hatten wir uns nicht viel verändert. Aus dem Trubel des gigantischen Festzeltes zurückgezogen, unterhielten wir uns über alte Zeiten und was aus uns geworden sei. Dass ich einmal in einer Amtsstube sitzen würde, hätte Kerstin nie gedacht.
„Was ist aus dir geworden?“, bohrte ich neugierig nach. „Weißt du eigentlich, dass ich Fotografin geworden bin?“ Das wusste ich nicht. Ich konnte mich nicht einmal daran erinnern, ob sie in der Schulzeit jemals über einen Berufswunsch nachdachte. „Dann habe ich meinen Mann kennengelernt, haben geheiratet und zwei Kinder bekommen. Und du?“ „Ich habe auch geheiratet. Er ist ein wirklich toller Mann. Kinder waren mir bisher nicht vergönnt. “„Das tut mir leid“, merkte Kerstin an.
Ich hatte mich mehr oder weniger damit abgefunden. Alles hat irgendwie seinen Grund. „Wo wohnst du jetzt und arbeitest du als Fotografin?“ Kerstin erzählte. So erfuhr ich auch, dass sie mit ihrem Mann ein Filmstudio betreibt. Sie selbst fotografiere nur noch in der Freizeit. Die Filmbranche ist ihr Metier geworden. Sie arbeitet in der Regie. „Davon habe ich keine Ahnung. Was macht ihr denn für Filme?“„Wir drehen Dokumentationen, machen Werbefilme für Firmen und dann noch ein Nischenprodukt.
“ „Nischenprodukt?“ Kerstin druckste ein wenig herum, wirkte verlegen. „Hat was mit Erotik zu tun. Ich spreche nicht gern drüber. “ „Pornos? Ist doch was ganz Normales“, so empfand ich es jedenfalls für mich. „Ja, so in der Art machen wir Filme. Die bringen mehr ein, als alles andere. “ Das interessierte mich, wollte mehr erfahren. Kerstin hielt sich mit Ausführungen zurück. „Komm uns doch einfach mal in den Studios besuchen und sieh es dir an.
Ich hole dich da schon rein, sonst sind Besucher tabu. “Nach einer kurzen Pause setzte Kerstin nach: „Mal sehen, vielleicht möchtest du auch mitmachen!“ Kerstins Blick verriet sie. Es war ein Direktschuss mich für ihre Filme zu gewinnen. Sie wusste, sie hat nur einen Versuch. Hop oder Top. Ich sah sie an, blickte in ihre Augen. Ich konnte in ihnen lesen, wie in einem offenen Buch. Sie würde mich gern, doch sie sah keine Chance.
„Ich würde dich gern besuchen und es mir ansehen. “ Kerstins Augen veränderten sich, zeigten Hoffnung. Mir war jetzt bewusst, dass ich meiner Besuchsankündigung noch etwas hinzufügen müsse. „Ich sehe es mir an, was ihr da macht. Mehr möchte ich noch nicht zusagen und ich möchte hier auch nichts ablehnen. Eines kann ich dir aber jetzt schon sagen, ich habe Bedingungen. “ Kerstin wirkte angespannt, als ich in Begleitung meines Mannes den Flachbau inmitten eines Gewerbegebiets betrat.
Es lag weniger daran, dass ich meinen Süßen im Schlepp hatte. Sie zeigte uns die Büros, in denen sie, ihr Ehemann und die Mannschaft arbeiteten. Alles freundliche und zuvorkommende Menschen, die wir antrafen. Nichts Schmuddeliges oder Anrüchiges. Die Augen meines Mannes glänzten in den Studios voller Filmtechnik. Er ist ein Fan. Wir Frauen ließen ihn dort mit den Technikern zurück, die ihm bereitwillig Auskunft zu seinen endlosen Fragen gaben. In einer kleinen Küche saßen wir dann beide zusammen, bei einer Tasse heißen Kaffee.
„Du wirkst angespannt!“, sprach ich zu Kerstin. „Wir haben einen Auftrag bekommen und mir fehlen noch Darsteller für das Projekt. “ „Gibt es dafür keine Börsen oder etwas in der Art?“„Zu teuer!“, lautete ihre Antwort. „Wir arbeiten mit Laiendarstellern. Keine Profis. Und die sind nicht so verfügbar, wie ich es gern hätte. “„Laien für Pornofilme?“, das verstand ich nicht. „Wie ich schon sagte, sie sind preisgünstiger und sie sind viel natürlicher. “„Natürlicher? Wie das denn?“„Sie tun es, als würden sie es zu Hause tun.
Keine extrem gekünzelten Handlungen und Verrenkungen. Das wollen unsere Kunden nicht. Wir haben uns auf Filme für Frauen spezialisiert, nicht das ewig andauernde Gefeile. “„Hast du auch schon in euren Filmen mitgespielt?“, wollte ich neugierig wissen. „Anfangs ja. Dabei habe ich mich in meinen Mann verknallt. “ Kerstin beobachtete mich genau, wie ich darauf reagieren würde. Sie ging kurz in ihr Büro. Dann lag eine Mappe vor mir. „Sieh es dir an!“, forderte sie mich auf.
Tatsächlich. Kerstin als Pornodarstellerin! Sie muss Vertrauen zu mir haben. Das hätte ich mir von ihr niemals vorstellen können. Wenn sie wüsste, wie ich es treibe. „Wer sind denn eure Laiendarsteller?“ „Für das neue Projekt? Eine Krankenschwester, ein Maurer, ein Automechaniker, ein Mitarbeiter einer Sparkasse und eine Polizistin. “„Eine Polizistin? Hat sie keine Angst erkannt zu werden?“„Wir arbeiten unter völliger Diskretion. Die Filme sind für ausländische Märkte. Sie werden auf Scheiben gebrannt oder in speziellen Kinos gezeigt.
“„Was soll mit dem nächsten Film passieren?„Er wird für einen französischen Kunden produziert. Dort gibt es Kinos, die hauptsächlich von Frauen besucht werden. Alle Dialoge müssen wir aufwändig synchronisieren. Das ist eine Menge Arbeit, aber es lohnt sich für unser kleines Unternehmen. “ Die Unterhaltung entwickelte sich zu einer Art Geschäftsgespräch. Ich empfand mich dabei als Bewerberin für eine bezahlte Arbeit. „Euch fehlen aber noch Darsteller? Du hast es angedeutet?“„Das stimmt. Das Drehbuch verlangt nach einer weiteren Frau.
Die fehlt uns noch. Wäre alles halb so wild, wenn nicht der Drehbeginn in drei Wochen wäre!“ Kerstin war bemüht kein Wort zu wählen, dass ich als Einladung für den Film deuten könnte. „Gibt es Anforderungen an die fehlende Person?“„Das Alter sollte zwischen dreißig und fünfzig sein. Ansehnlich, gut gebaut und für das Projekt offen. Alles andere ist unerheblich. “„Was mir noch nicht so ganz klar ist, warum tun die Laien das eigentlich? Ein Profi.
Gut. Aber ein Laie? Ist das nicht die Angst einmal erkannt und geoutet zu werden?“ Kerstin nickte. „Die Darsteller werden geschminkt, fast komplett, damit im Aussehen verändert. Man hört sie nicht mit der eigenen Sprache und es ist für den Auslandsmarkt. Ein Restrisiko besteht immer, das will ich nicht leugnen. Dann ist es die Sache selbst, eine persönliche Herausforderung, ein Kick. Zu guter Letzt ist es auch das Geld, das sie dafür bekommen. Für zwei Wochenenden, je zwei Tage mit zwölf Drehstunden lohnt es sich für sie.
“ Sie nannte mir die Summe, als mein Mann zu uns in die Küche stieß. Er war happy, strahlte wie ein Kernreaktor. Er setzte sich zu uns, bat um Entschuldigung, dass er uns unterbrach. Minuten später war es abgemacht. Kerstin war erleichtert, ich war glücklich und mein Mann völlig ahnungslos. Die Heimfahrt stand unter knisternder Spannung. Meinem Mann war schon seit Tagen bewusst, dass ich dieser Sache wohl nicht widerstehen könnte. „Wirst du es machen?“, fragte er mich.
„Ich wollte es mir nur einmal ansehen, mehr nicht. “Was nun? Warum sieht er mich so an?„Nur ansehen und anhören, sagte ich. “„Aber im Kopf würdest du schon?“„Nur im Kopf. Man könnte mich doch erkennen und dann?“ Er blickte starr nach vorn aus dem Auto, dachte kurz über meine Worte nach. „Also gut. Mach mir aber keine Vorwürfe, du hättest etwas verpasst! Ich gleiche das dann aus! Wenn wir zu Hause sind, dann wirst du mir komplett zu Willen sein!“ Ich musste Lachen.
„Erst so spät? Sieh dich um, hier ist so viel Wald!“ Meine Angst war es, bei versammelter Filmcrew könnte ein Mann keinen Ständer bekommen. Haben wir Frauen es doch einfach! Auch wenn uns nicht danach ist. Wir müssen nur hinhalten. Das Filmset lichtete sich. Nur das nötigste Personal blieb dort, einschließlich der Regisseurin Kerstin. Hier war sie nicht mehr meine alte Klassenkameradin. Professionell, effektiv, umsichtig, eben Regisseurin. Die Darsteller wurden sich einander vorgestellt, niemand kannte zuvor den Anderen.
Wenn mein Mann die Krankenschwester sehen könnte! Mittelblondes Haar, glatt geföhnt bis zu den Schultern reichend, mit etwas Volumen. Ein liebliches Gesicht, mit kleinen Falten und doch unverbraucht mit schöner Haut. Dezent geschminkt war sie, wie sie selbst sagte, natürlich wie immer. Dazu war ich der Gegensatz. Die Visagistin hatte mich optisch doch ein ganzes Stück verändert. Ihre Konfektionsgröße schätzte ich auf achtunddreißig, lange Beine in schwarze Nylons gehüllt. Mein Mann wäre auf sie voll abgefahren.
Nur weiß er nicht einmal, dass ich hier bin. Wie auf die Folter gespannt verliefen die ersten zwei Stunden. Fast alle waren dran, ich noch nicht. Schließlich war es dann doch soweit. Der Angestellte, sollte die Chefin verführen. Sie saß am Schreibtisch, das Dekolletee weit offen, ihre Brustansätze deutlich sichtbar. Erst stand er neben ihr, dann dahinter. Kerstin gab Anweisungen. Seine Hände auf ihren Schultern, die dann nach vorn an ihre Brüste rutschten. Die Chefin lehnte sich zurück.
Ich war die Chefin… Nächste Einstellung. Furchtbar, diese Unterbrechungen! Wir beide standen am Schreibtisch, er drückte die Chefin sanft darauf, berührte meine Beine. Die Hände des Mannes glitten über die Strümpfe unter den Rock. Mir wurde heiß. Er küsste meinen Hals, knöpfte die Bluse auf. Sie glitt von meinen Schultern. Schnitt, die nächste Einstellung. Nun machte ich mich an ihm zu schaffen. Sein Hemd wurde geöffnet, meine Hände rutschen darunter. Alles wurde von drei Kameras aus verschiedenen Blickwinkeln begleitet.
Der Rock fiel, der Slip und der Büstenhalter ebenfalls. Die Knöpfe standen hart an den doch noch nicht der Schwerkraft folgenden Titten. Ein schmaler Haarstreifen, kurz rasiert, kurz oberhalb meiner Schenkel. Ein winziges Stück krabbelten die Schamlippen hervor. Kerstins Einschätzung war richtig, ich wäre noch ein heißes Teil. Schnitt. Auf dem Schreibtisch ging es weiter, um uns herum absolute Stille. Gegen jede Befürchtung stand sein Schwanz, der mich beglücken sollte. Ich berührte ihn, griff fest und zog ihn zu mir heran.
Halb sitzend, halb liegend, öffnete ich die Beine. So bewusste habe ich nie darauf geachtet, wie es aussieht. Im Monitor erschien eine Großaufnahme. Fleischig angeschwollen wanden sich meine Schamlippen nach außen. Die Klitoris schob sich unter der zarten Haut des Häubchens hervor, die Scheide geöffnet. Es so riesig auf dem Bildschirm zu sehen, war völlig neu für mich. Bin ich wirklich schon so geöffnet wie ich sehen konnte? Woran liegt das? Am vielen Sex oder einfach am Alter? Schnitt.
In gigantischer Großaufnahme ging es weiter. Langsam drängte sich die Eichel auf den Lustknopf, rutschte dann noch langsamer tiefer und versank in meiner Offenheit. Das sah so geil aus. Zumindest auf dem Monitor. Kerstin sprach davon, dass alles echt sein muss. Nichts wird angetäuscht. Wir hatten miteinander Sex auf dem Schreibtisch, hatten Lust dabei. Das alles vor Augen der Crew. Grabesstille, keine Regieunterbrechung. Wir taten es bis ich hörbar einen Orgasmus erlebte. Der Mann folgte mir nur Sekunden später.
„Drinnen bleiben!“, lautete die Anweisung. Kamerapositionen wechselten. Auf dem Monitor zeigte sich kurz darauf, wie die Eichel am nassen Schwanz zwischen meinen Schamlippen herausrutschte. Noch einmal bewegte sich sein Glied zuckend, als wolle es noch nachlegen. Nächste Kameraeinstellung und wieder groß auf dem Monitor zu sehen. Weißes Sperma quoll aus meiner Scheide, die das gesamte Bildformat füllte. „Pause!“, rief Kerstin. Bühnenbildner eilten in das Studio, räumten die Szene um. „War es schlimm für dich?“, wollte Kerstin wissen.
„Anfangs schon vor den Leuten. Jetzt nicht mehr!“ Gemeinsam mit der Polizistin stand ich den Herren zur Verfügung. Eine süße Maus. Sie hat auf der Straße bestimmt nicht viel zu lachen. Sie war knapp einen Meter achtzig groß. Größe sechsunddreißig und wohl dabei gerade einmal fünfzig Kilo auf den Rippen. Pechschwarzes langes Haar, ein leicht herbes Gesicht. Ihre Körbchengröße schätzte ich auf C. Insgesamt schon eine anmachende Gestalt. Die Männer waren auch nicht von der Bettkante zu schieben.
Breitschultrig und muskulös der Bauerbeiter, sportlich durchtrainiert der Banker und smart der Automechaniker als jüngster im Bunde. Gut bestückt und schussfreudig. In den Pausen unterhielten wir uns. Sie waren verheiratet, außer die Krankenschwester und der Mechaniker. Er zu jung und sie geschieden. Bei den drei anderen wussten die Ehepartner nichts von dem, was sie hier trieben. Meiner auch nicht. An zwei Wochenenden so viel arbeiten war heftig. Mein Büchlein füllte sich mit drei neuen Namen, fünfzehn Male Verkehr und entsprechende Orgasmen, allein beim Filmeinsatz.
Ich freue mich diebisch, wenn ich die Seiten meiner eigenen Notizen so durchblättere und die Erinnerungen vor den Augen flimmern. Die Urlaubskasse füllte sich. Nach vier Wochen kam Post. Der Film mit und auch ohne Synchronisation. Mir gefiel meine französische Stimme. Französisch ist ohnehin schön, wenn ich doch nur auch die Sprache könnte. Sex à la française ist etwas ganz Besonderes und so wunderbar intim. Alles noch einmal erleben, wenn auch zusammengeschnitten und gestaltet.
Die Erinnerung an diese Tage war allgegenwärtig. Meine to do Liste hat einen offenen Punkt weniger. Den Film hatte ich dann gut versteckt. Die Peinlichkeit sollte sich Monate komplett über mich ausbreiten. Sorgfältig hätte er alles geplant, sagte mein Mann zu mir, als er mir Reiseunterlagen zuschob. Paris! Mein lang gehegter Wunsch sollte in Erfüllung gehen. Die Stadt der Liebe! Nicht allein Paris, vielmehr eine Flussfahrt auf der Seine mit einigen anderen Städten im wunderschönen französischen Land.
Wir waren schon in Frankreich, ich liebe Frankreich. Ich liebe die Küche, die Kultur und die vielen Leckereien dort. Ich mag mir die Frauen ansehen, die sich zum Abend schick machten und ich mag, wie sie ihr Leben genießen. Eine andere Welt, weit weg von der unseren. Der gigantische Flugplatz Charles de Gaulle machte mich platt. Die unendlich vielen Sprachen, die auf mich einprasselten, die langen gläsernen Hallen des Airports, die Größe und dann die Erwartung, die ich an die Reise stellte! Das Schiff lag abseits des Pariser Lebens, außerhalb des Zentrums.
Ich war enttäuscht und doch erfreut. Eine Gefahr bestand an Bord auf keinem Fall. Alles älteres Semester, keine Beute für die Kati. Egal, Hauptsache ich war hier. Ich trug auch keine Gedanken, die meine Lust am Sex mit dieser Reise verbanden. War nicht auf der Jagd nach amourösen Ausschweifungen. Die ersten Tage verliefen angenehm und erholsam. Immer wieder legte das Schiff in verschiedenen Städten an. Besichtigungen, Ausflüge, alles begeisterte mich. Besonders tat es mir die auf der Kreuzfahrt angebotene lokale Küche an.
Alles war perfekt, nichts Anderes wollte ich. An einem Abend legten wir dann nahe der Nordseemündung im Endhafen der Hintour an. Zurück würde es die gleiche Strecke gehen mit dem Ende der Reise wieder in Paris. Unsere Kabine hatte einen französischen Balkon, von dem ich so herrlich in die Landschaft sehen konnte. Nur nützte er in diesem Hafen nichts. Vor uns baute sich eine Kaimauer auf, überragte jede Sichtmöglichkeit. Es spielte keine Rolle, denn die Dunkelheit hatte längst eingesetzt.
Ich zog die Vorhänge zu, um die nassen Feldsteine des Kais nicht sehen zu müssen, aus denen sie sich vor meinen Blicken auftürmende Wand bestand. Mein Mann war längst in der Früh für einen Morgenkaffee aus der Kabine gegangen. Ich huschte noch unter die Dusche und machte mich frisch. Daran schloss sich wie jeden Tag die weitergehende Restaurierung an. Ich kramte mein make up hervor, legte es auf das Bett. Meine Hände griffen nach den Vorhängen, die ich in beide Richtungen zur Seite schob.
Wollte das Sonnenlicht nutzen und mich nicht im Dunkeln schminken. Wo war die Wand hin? Gestern war sie noch da? Nun endete sie gut auf gleicher Höhe wie der Kabinenboden. Draußen liefen Leute herum, blieben stehen, starrten zu mir. Sie lachten und klatschten in die Hände. Schnell schloss ich wieder die Vorhänge! Verdammt, ich hatte nichts an! Steh ich blöde Kuh doch splitternackt am Fenster und freue mich über die Freundlichkeiten der Passanten! Peinlich.
Ich sah an mir herab. Noch alles dran. Die Leute vor dem Schiff hatten mir nichts mit den Blicken geklaut. Egal, hier kannte mich niemand. Ich verstand es, Ebbe und Flut. Am Vormittag gab es einen Ausflug in die Stadt, eine Besichtigung. Alles sog ich auf, was sich meinen Blicken darbot. Kleine und größere Häuser, Geschäfte, Gerüche, Menschen. Der Nachmittag gehörte uns dann allein. Die Sonne schien so schön, ich wollte an Bord bleiben und mich der Wärme auf dem Oberdeck hingeben.
Mein Mann gab nicht nach, er wollte mich unbedingt ausführen. Es gäbe hier ein tolles Café mit leckeren Makarons. Ein Zauberwort! Überredet! Etwas abgelegen, in einer Seitenstraße, befand sich ein Torweg. Was mein Mann doch alles so wusste! Ich bin der Sprache und der Schrift nicht mächtig, verließ mich voll auf ihn. „Hier bezahlt man Eintritt in einem Café?“, fragte ich verwundert, als mein Liebster Geld durch ein kleines Fenster reichte. Ein kleiner Saal mit noch kleineren Tischen erwartete uns.
Jeweils zwei Sessel an den Tischen. Platz war wohl für etwa dreißig Gäste. Man brachte uns die von mir heiß ersehnten Makaron, begleitet von einem süßen Kaffeegetränk. Genüsslich verzog ich mein Gesicht, schob mir eine der süßen Leckereien in den Mund. Dafür könnte ich sterben! Ich nahm es nicht so richtig wahr, dass mein Angetrauter das einzige männliche Wesen war. Alles nur Frauen, die sich in Position brachten, sich einer großen weißen Wand zuwandten, nicht ohne uns zuvor genauestens zu mustern.
Mir war, als würden sie die Anwesenheit meines Mannes hier nicht so gern sehen. Ich tat es ihnen gleich, sah zur Wand und ignorierte ihre bösen Blicke. Das Licht erlosch, an der Wand flimmerten Bilder auf. Ein Kino, toll! Erste Szenen ließen mich nichts vom Filminhalt erahnen. Leider nur die ersten. Ich hätte im Boden versinken mögen, in einem ganz großen Loch, bis auf die andere Seite der Erde. Ein Pornokino. Sofort wusste ich, was sich in den folgenden Minuten abspielen würde.
Schließlich war ich beim Dreh dabei! Ich wusste es, mein Mann leider nicht. Sicherlich werde ich im Anschluss einiges reumütig erklären müssen. Woher wusste der Schuft von diesem Film und woher wusste er es, dass er an diesem Tag hier gezeigt wird? Einfach nichts blieb ihm verborgen. Mein Gesicht wurde heiß und wieder kalt. Eisige Schauer liefen mir den Rücken herunter. Furchtbar! Ich wollte schnellstens gehen, wurde aber von meinem Mann mit extra harter Hand daran gehindert.
Genüsslich sah mein Kerl auf die vor uns ablaufenden Bilder. Mit einem blöden Grinsen im Gesicht, blickte er immer wieder zu mir herüber. Er beugte sich kurz zu mir. „Du hast Talent, das muss ich dir lassen!“ Eine Großaufnahme von mir, meinem Gesicht, gefolgt von Details meines Körpers. Natürlich auch alles riesig anzusehen. Gemurmel setzte ein, Blicke aus dem Publikum wurden mir zugeworfen. Ganz toll… Ich sollte doch nicht erkennbar sein! Ich hatte die Französinnen in der Tat absolut unterschätzt.
Es wurde gepoppt, ich wurde abgefüllt. So ging es eine ganze Zeit weiter. Jedes Detail hätte ich auch bei geschlossenen Augen wiedererkannt und als Filmstreifen am inneren Auge laufen lassen können. Einzig was mir in diesen Minuten positiv erschien, war die Synchronstimme, die man mir verpasst hatte. Meine Anwesenheit hatte sich binnen weniger Sekunden wie ein Lauffeuer herumgesprochen. Erhobene Daumen wurden gezeigt, Beifall angedeutet. Dann der Gau zum Schluss des Films, als wieder Licht den Raum erfüllte.
Alle Damen erhoben sich, riefen mir etwas zu. Mädels, ich verstehe euch nicht! Tobender Beifall und kreischendes Gejohle. „Allemande?“, wurde ich angesprochen. Die Dame wäre so angenehm berührt, einmal eine Darstellerin persönlich kennenlernen zu dürfen, sagte sie mir in gebrochenem Deutsch. Angeblich die anderen anwesenden Damen auch. Zettel, Kugelschreiber, Servietten, alles wurde mir vorgelegt. Sie wollten Autogramme, …von mir! Nicht einmal gegen die Selfies mit mir konnte ich mich wehren. Na dann mal gute Nacht! Das Internet lässt grüßen! Wein wurde spendiert.
Ich war der Star des Tages. Es war mir mehr als peinlich. Kati mit dieser Madame, dann mit jeder anderen auch noch. Alle wollten sie sich gemeinsam mit mir auf ihre Handys bannen. „Da musst du jetzt durch! Jetzt bist du das Pornosternchen vom Amt“, kommentierte mein Mann. „Nicht witzig!“ Ganz nebenbei erfuhr ich auch noch, dass die Filme aus Deutschland sehr angesagt seien, besonders die von dieser Firma. Kati, der Pornostar aus Allemande! Dann zog mich mein Mann aus dem Kino, rettete mich vor der Meute aufgegeilter Weiber.
Schnell verließen wird den Hof, tauchten in der Menge der Passanten auf der überfüllten Straße unter. „Ich erkläre es dir…“, wollte ich ausholen. „Ich weiß schon alles“, wurde mit entgegnet, „war nicht einfach Ort und Film unter einen Hut zu bringen!“Und wieder hatte ich ein Geheimnis und es ihm nicht offenbart. Er schleppte mich kurz hinter sich herziehend in ein Geschäft und dann weiter zum Schiff. Warum diese Eile? Jemand hatte die Presse informiert.
Ein Mann mit einer Kamera stürmte auf der Straße vorbei, als wir uns im Schutze des Geschäftes duckten. Der wollte doch nicht etwa mich? Noch am selben Abend rief ich Kerstin an und schilderte ihr den Erfolg ihres Filmes und meine unsäglichen Peinlichkeiten. Selbst aber benötigte ich noch einige Stunden, um mich davon zu erholen. Nur gut, dass unser Schiff schon wieder auslief. Auf dem Sonnendeck bei einsetzender Dunkelheit, war mein wohl schon wieder oder noch immer errötetes Gesicht nicht so gut zu erkennen.
„Woher hast du es gewusst?“, fragte ich ganz vorsichtig an. „Von dir nicht! Schade. “ Mein Mann kannte meinen aufgesetzten Schmollmund und lachte herzhaft. Für mich bleib keine andere Wahl, als mir Asche aufs Haupt zu streuen. „Von Kerstin. Sie hat mich angerufen und wollte sichergehen, dass du meine Zustimmung hast. Sie hat dir davon nichts erzählt?“„Hat sie nicht. Du weißt auch alles!“„He Schnecke, ich bin dein Mann! So langsam müsstest du doch wissen, dass ich alles herausbekomme.
“ Es folgte eine weitere Peinlichkeit, die mich fast über Bord springen ließ. Mein Mann zauberte etwas aus seiner Jackentasche. Das Video! Er hatte es am Kino gekauft. „Ich wusste nicht, dass du so gut französisch kannst!“, quietsche er vergnügt. „Ha, Ha…“Wenn er wüsste, dass ich die Scheibe längst zu Hause habe! Allerdings nur die Scheibe und nicht den Schock des Covers. Ich nahm das Cover in die Hand, hielt mir sofort die Augen zu.
Ich kannte die sich so offenherzig präsentierende Dame darauf nur zu gut. „Und woher wusstest du vom Kino?“„Kerstin. Sie lässt nachfragen, ob du nicht mal wieder Interesse hättest! Na ja, sagen wir mal…jemanden zur Hand zu gehen! Dann sagst du mir aber bitte vorher Bescheid!“, und wieder lachte er. Womit habe ich sein Verständnis bloß verdient? Später am Abend, unter Deck, wurde die Party eröffnet. Und noch einmal an diesem Tage wollte mir mein Herz fast stehen bleiben.
Der Kapitän stand auf der kleinen Bühne, hielt ein Mikrofon in der Hand. „Wir haben einen richtigen Stargast an Bord! Begrüßen sie mit mir…“, ich hielt mir die Ohren zu. Meine Augen spähten weiter zum Entertainer, ich war zu meinem Glück dieses Mal nicht gemeint… So rückblickend überkommen mich verschiedene Gefühle. Ich möchte diese Erfahrung nicht missen, auf keinem Fall. Das macht mich innerlich sehr zufrieden und auch heute noch glücklich. Doch sobald ich an diesen Streifen denke, überkommt mich eine gewisse Portion Furcht.
Zwar ist es schon lange her, doch auch alte Filme finden ihren Weg. Da ist dann doch eine recht große Portion Angst nach all diesen Jahren doch noch als Bumsheldin geoutet zu werden. Im Grunde schäme ich mich nicht, doch so ganz vereinbar mit meinem Job, meiner dortigen Position und meiner Bekanntheit in dieser Stadt! Das könnte schon recht fatal werden. Bis heute blieb die Schande für mich aus und ich bete auch weiterhin, dass es so bleibt.
Der Reit ist dennoch vorhanden, es noch einmal zu tun. Leider ist auch ein entsprechendes Angebot vorhanden…Es fällt mir schwer, mich zu entscheiden. Mach ich es oder mache ich es nicht!.